Klinische Seelsorgeausbildung (KSA) ist eine Institution der klinisch-theologischen Aus- und Fortbildung für Seelsorge.
„Klinisch“ bezeichnet im Heidelberger Institut
Grund für die Entstehung von Clinical Pastoral Education (CPE) in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts in den USA war die Kluft zwischen theologischem Wissen und eigenen Erfahrungen, der Wunsch nach einer Theologie, die sich für Menschen in Lebenskrisen bewährt, und die Kritik an einer theologischen Ausbildung, die theologisches Wissen und Seelsorge trennt. Als Gründer von CPE gelten der Theologe Anton T. Boisen, der ein Clinical Pastoral Training (CPT) anbot, und der Mediziner Richard Cabot, der die Case-study-Methode und ein klinisches Jahr im Theologiestudium konzipierte. 1967 wurde die „Association for Clinical Pastoral Education“ (ACPE) gegründet, in der über 300 CPE-Zentren arbeiten.
Um den kontextuellen Unterschieden zu den USA (geringer Stellenwert der Praktischen Theologie in wissenschaftlicher Theologie und Theologiestudium, hierarchische Struktur der Klinik, fehlende interdisziplinäre Kultur in Medizin und Theologie) zu entsprechen, wurde KSA in Deutschland als Modell einer berufsbegleitenden theologischen Seelsorgeausbildung entwickelt. Hans-Christoph Piper gründete 1970 das erste deutsche evangelische KSA-Zentrum in Hannover. 1972 wurde die Sektion KSA in der „Deutschen Gesellschaft für Pastoralpsychologie“ (DGfP) gegründet.
Das erste deutsche katholische KSA-Zentrum ist das 1979 gegründete „Institut für KSA“ in Heidelberg, das
Unsere Kurse sollen dazu befähigen, Kranke als Subjekte ihres Lebens und Sterbens anzuerkennen. Sie basieren auf dem theologischen Konzept einer biographisch orientierten, kontextuellen befreiungstheologischen Krankenhausseelsorge, die wir an unserem Institut entwickelt haben. Leitende theologische Kategorien sind dabei: „Gefährliche Erinnerung“, „anamnetische Solidarität“, „Religion als Lebensmittel“, „Bruchstück-weises Erzählen“, „Gemeinschaft der Lebenden und Toten“.